Erst kürzlich habe ich auf der Website der Leche League einen sehr interessanten Artikel gelesen, der bestätigt, dass Depressionen, Stress und Müdigkeit das Stillen direkt beeinflussen. Studien zeigen, dass ein stressbedingter Anstieg des Cortisolspiegels die Laktogenese, d. h. die Produktion von Muttermilch, deutlich verzögern würde. Die Autoren stellten außerdem fest, dass Mütter, die müde oder ängstlich waren oder von negativen Erfahrungen berichteten, einen niedrigeren Prolaktinspiegel aufwiesen, der für die Produktion von Muttermilch verantwortlich ist. Dies kann zu einer unzureichenden Milchproduktion führen, die wiederum ein frühes Abstillen begünstigt.


Sich mit wohlwollenden Menschen umgeben

Daher ist es wichtig, dass du dich in deiner Stillzeit oder sogar vor der Geburt mit wohlwollenden Menschen umgibst. Egal, ob du schwanger bist oder bereits entbunden hast, sprich mit anderen stillenden Müttern in deinem Umfeld über deine Ängste und Fragen. Behalte deine Sorgen nicht für dich. Als junge Mutter haben wir das Gefühl, dass wir allen genügen müssen und dass wir als Mutter versagen, wenn das Stillen nicht wie geplant verläuft. Nimm von diesen Überzeugungen abstand, denn Stillen ist natürlich, aber nicht angeboren. Jedes Stillen ist anders. Es ist ein Lernprozess, den du gemeinsam mit deinem Baby unternimmst.

Es gibt auch Stillvereine, die es dir ermöglichen, andere stillende Mütter zu treffen, und die den Austausch untereinander fördern. Durch den Erfahrungsaustausch können wir unsere Ängste und Verzweiflung nach außen tragen und fühlen uns verstanden und weniger allein.

Eine weitere Möglichkeit ist die Betreuung durch eine IBCLC-zertifizierte Still- und Laktationsberaterin. Es gibt sehr viele Berufe, die in den letzten Jahren rund um das Stillen entstanden sind, mit mehr oder weniger qualitativen Ausbildungsniveaus. Eine zuverlässige Quelle bleibt die IBCLC-zertifizierte Stillberaterin.

Die IBCLC-Zertifizierung (International Board Certified Lactation Consultant) garantiert die Kontrolle durch eine unabhängige, internationale Organisation, die die Validierung einer Reihe von Kriterien überprüft.

Um die Prüfung zur IBCLC-Laktationsberaterin ablegen zu können, muss man zunächst :

  • über einen Bildungshintergrund im Gesundheitsbereich verfügen (Diplom oder gleichwertig),
  • innerhalb von 5 Jahren vor der Prüfung zur Stillberaterin einen anerkannten Ausbildungsgang absolviert haben.
  • eine Mindestanzahl von 1000 Stunden klinischer Praxis mit stillenden Müttern absolviert haben.

Die Prüfung umfasst drei Dimensionen: theoretisches Wissen, praktische Elemente und die ethische Dimension (die z. B. die Haltung gegenüber den Eltern betrifft). Wenn du dich also an eine Still- und Laktationsberaterin IBCLC wendest, ist eine kontrollierte Einstellung, Wissen sowie Praxis gewährleistet.

Eine vollständige Liste der IBCLCs in Deutschland und Österreich findest du auf folgenden Webseiten:

  • Berufsverband Deutscher Laktationsberaterinnen IBCLC e.V.: https://www.bdl-stillen.de/fachpersonal/stillberatungssuche/
  • Verband der Still- und Laktationsberaterinnen Österreichs IBCLC: https://www.stillen.at/stillberaterinnen/
  • Berufsverband Schweizer Still- und Laktationsberaterinnen: https://stillen.ch/index.php/de/fuereltern/stillberaterinfinden*


Zeit für sich selbst finden

Nach der Entbindung hast du sicherlich das Gefühl, dass dein Baby rund um die Uhr an deiner Brust hängt. Und vielleicht fühlst du dich in dieser Situation auch erschöpft und müde. Das ist völlig normal. Und du hast das Recht, dein Unwohlsein auszudrücken. Niemand verlangt von dir, dass du perfekt bist und nur für dein Baby "funktionierst".

Wie bereits erwähnt, können Stress, Müdigkeit und Depressionen Risikofaktoren für das Stillen sein. Versuche, Momente zu finden, in denen du nur für dich da bist. Momente, in denen du an der frischen Luft durchatmen kannst oder sanfte körperliche Übungen, Meditation oder Sophrologie praktizierst, die sich als erholsam erweisen können. Oft reichen schon 15 bis 20 Minuten pro Tag, um sich zu erholen.

Frage dazu ruhig dein Menschen, die dich umgeben, deinen Partner, die Familie, Freunde oder Babysitter, die mit deinem Baby spazieren gehen, es schaukeln oder baden können. Es wird Phasen geben, in denen das Baby weniger nach der Brust verlangt, und es wird Phasen geben, in denen es mehr nach der Brust verlangt, je nach Alter und Entwicklung des Babys. Du folgst deinem mütterlichen Instinkt, nämlich dich um dein Kind zu kümmern. Allerdings vergiss dich in dieser wichtigen Phase deines Lebens nicht ! Nur wenn es dir gut geht, wird es auch deinem Baby gut gehen!

Anzeichen emotionaler Erschöpfung bei jungen Müttern

Das Gefühl des "Over-Touchings" bedeutet, dass man sich ständig körperlich beansprucht fühlt, sei es durch Kuscheln, die tägliche Pflege oder das Bedürfnis der Kinder nach Nähe. Das kann dazu führen, dass man unbewusst den körperlichen Kontakt ablehnt – sogar mit geliebten Menschen wie den eigenen Kindern oder dem Partner. Mütter, die diese emotionale Überlastung erleben, fühlen sich oft gereizt, erschöpft und haben Schuldgefühle, weil sie keine intimen oder liebevollen Kontakte mehr möchten. Das hat jedoch nichts mit dem Mangel an Liebe zu tun, den sie für ihre Familie empfinden. Es ist lediglich ein Zeichen, dass Körper und Geist eine Pause und etwas Raum brauchen.

Selbstfürsorge und Abstand als Lösung

Der erste Schritt, um damit umzugehen, ist zu erkennen, was gerade passiert. Es ist wichtig zu verstehen, dass diese Ablehnung von körperlichem Kontakt ein Alarmsignal ist. Sobald du das bemerkst, wird Selbstfürsorge unerlässlich. Das kann bedeuten, sich bewusst Zeit für sich selbst zu nehmen, auch wenn es schwierig erscheint. Zum Beispiel, indem du planst, dass eine Vertrauensperson sich um die Kinder kümmert, während du dich ausruhst, einer Aktivität nachgehst, die dir Spaß macht, oder dir eine Massage gönnst. Sich wieder mit sich selbst zu verbinden, hilft, das Gleichgewicht wiederherzustellen. Eine weitere Idee ist, die Momente des Kontakts auf Wohlfühl-Aktivitäten zu lenken. Wenn der körperliche Kontakt zur Stressquelle geworden ist, kann eine Massage helfen, das Berühren wieder mit etwas Positivem zu verknüpfen. So wird Berührung nicht mehr nur als Beanspruchung wahrgenommen, sondern als etwas, das dir guttut.

Wie man ohne Schuldgefühle um Hilfe bittet

Offen mit dem Umfeld zu kommunizieren, ist der Schlüssel, um die emotionale Überlastung zu lindern. Wenn du deinem Partner, deinen Freunden oder deiner Familie mitteilst, wie es dir geht, können sie dich besser unterstützen und dir Raum geben. Es ist absolut in Ordnung, um Hilfe zu bitten, sei es, um sich um die Kinder zu kümmern oder um dir kleine Pausen zu ermöglichen. Es kann auch hilfreich sein, Wege zu finden, Zeit mit den Kindern zu verbringen, ohne dass es immer körperlichen Kontakt erfordert. Je nach Alter der Kinder können alternative Aktivitäten wie Singen, Tanzen oder Versteckspiele die Verbindung stärken, ohne die körperliche Überlastung zu verstärken.

Ein Weg zum Wohlbefinden

Die emotionale Überlastung durch "Over-Touching" zu erkennen und entsprechend zu handeln, ist entscheidend, um das emotionale und zwischenmenschliche Gleichgewicht zu bewahren. Du musst dich nicht schuldig fühlen, weil du diesen Raum für dich brauchst – das gehört zur Selbstfürsorge einfach dazu. Wenn die Situation anhält, zögere nicht, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen, zum Beispiel in einem nahegelegenen Zentrum für Perinatalität.

Was wir für dein Wohlbefinden tun

Gerade, wenn der Körper sehr sensibel ist, ist es wichtig, ihm etwas Gutes zu tun und auf synthetische Materialien zu verzichten. Daher verwenden wir bei MOTHERWOOD auch nur natürliche Materialien wie 100% zertifizierte Bio-Baumwolle und ökologisch hergestellte Stoffe wie TENCEL Lyocell. Denn sich feminin und sich selbst fühlen in dieser besonders anspruchsvollen Zeit, ist essenziell für dein Wohlbefinden.
Dich hierin in deiner Stillzeit zu begleiten hat sich auch das Premium Periodenunterwäsche-Label ooia zum Ziel gesetzt. Das Berliner female-founded Start-up hat saugfähige Still-BHs entwickelt, damit du lange trocken bleibst. Sei es bei den Still-BHs oder der Periodenunterwäsche, hier zwickt nichts und fühlt sich wie ein Hauch von Nichts an. Ein engagiertes Label, das einen grossen Wert auf Qualität und Nachhaltigkeit legt und seine Produkte zu 100% in Europa und ohne Plastik herstellt - eine echte Alternative zu Tampons und Einwegstilleinlagen!